Sonntag, 17. Juni 2007

Ventspils-Letland

Da sind wir dann schon wieder im naechsten Land. Letland. Der Tacho zeigt jetzt 2150km an. Wir sind von Tallinn die Kueste Richtung Westen und dann auf die beiden vorgelagerten Inseln mit der Faehre gefahren. Dort ist es wesentlich ruhiger. Die Zeit scheint hier still zu stehen. Kleine Tante Emmalaeden, Schotterstrassen und superschoene, leere, ewiglange Straende. Aber man kann in die letzte Ecke der Welt krabbeln und trifft doch auf Hammer. Vor einem kleinen Laden wurden wir angesprochen, wo wir denn herfahren wuerden und wo der Start war. Als wir Hamm sagten, sagte einer der beiden Maenner, er kaeme aus Rhynern. Und jetzt sehe ich aus dem Fenster Wohnmobile aus Leverkusen und Gelsenkirchen.
Aber nochmal zurueck zu Estland. Wer mal einen schoenen Radurlaub verbringen moechte, kann gut auf diese Inseln gelangen. Von Rostock faehrt eine Faehre nach Ventspils in Letland und von dort auf die Inseln. Wir haben einige Deutsche getroffen. Darunter auch ein Paar mit kleinen Kindern, so richtig mit Anhaengern. Und in Estland gilt das Jedermannrecht. So aehnlich wie in Skandinavien ist der Strand immer fuer alle zugaenglich und grundsaetzlich darf man ueberall sein Zelt aufstellen.
auf jeden Fall sind wir jetzt dann in Letland angekommen, neue Waehrung und neue Sprache. Eine der ersten Sachen, die wir uns in unseren Notizblock, in der jeweiligen Sprache, schreiben lassen ist immer der Satz: Haben sie bitte etwas Leitungswasser fuer uns. Manchmal wird man dann eben zum Kaffee eingeladen. Ein Unsicherheitsgefuehl hat sich bei uns immer noch nicht eingestellt.
Sehr interessant ist auch die Geschichte dieser Gegend. Ueber Jahrhunderte war hier alles fest in Deutscher Hand. Kreuzritter kamen im 13. Jahrhundert und auch als Russen, Polen, oder Schweden die Gebiete uebernahmen, hatten Deutsche die wichtigsten Posten. Erst zum ersten Weltkrieg siedelte die deutsche Minderheit, gezwungenermassen, um. Somit gibt es aber auch fuer fast alles hier noch deutsche Namen. Und die Minderheit erstarkt auch wieder, ersichtlich an neu entstehenden Heimatvereinen. Heute im Baumarkt habe ich versucht Schrauben auf Englisch zu bekommen. Der Mann konnte aber *nur* einige Brocken Deutsch.
Nachdem wir hier in Ventspils drei Tage geblieben sind, wird es morgen an der Kueste entlang nach Rige gehen.
Vielleicht noch ein erster Eindruck aus Letland. Wenn man auf einem Parkplatz steht, denkt man, man steht vor einem lauten Flipperautomaten. Wer kennt nicht die Geraeusche, die Alarmanlagen an Autos machen koennen. Beim Auf- und Abschliessen! Dadurch, dass alle diese Gerausche nutzen, entsteht immer ein Konzert. Total cool.

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