Freitag, 7. September 2007

Belgien und Rumaenien








Wieder einiges passiert. Als ich das letzte Mal aus Debrecen geschrieben habe, hatten wir unsere Raeder vor dem Internetcafe stehen. Herein kamen 2 Belgier, Nils und Michael, die auch mit dem Rad unterwegs sind. Von Belgien ans Schwarze Meer und dann den grossen Bogen ueber Griechenland und Italien zurueck. Ihren Eltern haben sie was von 3 Monaten erzaehlt. Aber die Zeit scheint sich locker verdoppeln zu lassen. Beide sind 23 Jahre alt und haben den Grossteil des Studiums geschafft. Ja,ja die Belgier. Auf jeden Fall fanden wir uns auf Anhieb alle so sympatisch, dass wir beschlossen einen Tag zusammenzufahren. Es stellte sich dann heraus, dass sie auch sehr gemuetlich durch die Gegend fahren, jeden Tag spontan entscheiden welche Richtung sie eigentlich genau einschlagen, abends am Waldrand dann ihr Zelt aufschlagen.... um es kurz zu machen. Wir sind dann eine Woche mit den Jungs durch die Gegend gefahren.
Von Suedungarn nach Nordrumaenien. Wie sich herausstellte gibt es in Rumaenien auch nur noch in wenigen Gegenden Baeren und so war das mit dem wild Zelten kein Problem.

Es ist auf der einen Seite superschoe. Viele Fotomotive, alte Menschen auf der Strasse, Bauern mit Sensen und Kutschen, Schaefer die morgens gruessend am Zelt mit ihrer Herde entlanglaufen und ganz viel Gastfreundschaft. Daraus kann man aber auch schon etwas von den Lebensverhaeltnissen ableiten. Die Mensch leben von extrem wenig. vor allem dem, was ihr kleines Stueck land abwirft. Auf der anderen Seite gibt es Gegenden, wo scheinbar jeder Zweite in Italien, Frankreich, oder Belgien arbeitet. Wenn man auf die Autokennzeichen achtet, glaubt man, man ist gar nicht in Rumaenien. Ueber Kilometer saeumen angefangene Haeuser die Strasse. Jedesmal, wenn wieder etwas Geld gespart ist, wird das naechste Stueck HAus fertiggestellt. Und Zwischen diesen grossen Autos und Mercadeskarossen fahren dann Pferdefuhrwerke und alte Omis mit ihren Handkarren.

Die Gegend nennt sich Maramures. Einige Weltkulturerbe gibt es auch noch zu sehen. Alte Holzkirchen mit holzschindeln. Die Menschen sind wieder unglaublich gastfreundlich und laden einen ein. Auch wenn zum Teil kein Wort der Verstaendigung moeglich ist, entstehen Hand und Fussgestikulierungen bei Kaffee und Kuchen. Die Jungen Leute sind aber zum Teil schon "in den Westen" und der Rest will noch. Das lohn sich aber fast schon nicht mehr. Mittlererweile herrscht in Rumaenien schon Fachkraeftemangel, so dass die Loehne hier kraeftig gestiegen sind und fast vergleichbar mit dem was eine Durchschittsaushilfe auf dem Bau im Westen verdienen kann. Auf jeden Fall ist es hier so gar nicht gefaehrlich. Weder gefaehrliche Tiere noch Menschen.

Leider ist mit den Raedern aber doch wieder eine Kleinigkeit passiert. Mein Lenker ist gebrochen. Wir haben uns dann nach einem Radladen erkundigt. Der war 15km weiter. Also bin ich dann einarmig weitergefahren. Aber den Laden gab es nicht. 5km weiter sollte jemand sein der schweissen kann. Er konnte aber nicht Alu schweissen. Aber 2 Orte weiter sollte das jemand koennen. Auf dem Weg haben wir dann einige Schrott sammelnden Roma getroffen. Und nach zaehen Verhandlungen habe ich dann einen schoenen, gebrauchte, rumaenischen Lenker fuer 3 Euro erstanden. Und der bleibt auch dran. Wahrscheinlich das einzige Teil am Rad was nicht mehr kaputt gehen wird.

Wieder mal Glueck gehabt. Und so konnten wir dann ohne grossen Aufenthalt weiter fahren. Eigentlich wollten wir dann noch weiter nach Osten in ein weiteres sehr schoenes Gebiet. Aber wir waren immer noch nicht viel weiter suedlich als Muenchen. Da die Belgier aber unbedingt in die Hochkarparten und Richtung Schwarzes Meer wollten, trennten sich unsere Wege. Schnieff. Und das war unser letzter gemeinsamer Zeltplatz. Aber dadurch das wir weiter nach Sueden fahren, und wieder einen Bogen nach Osten schlagen werden um in Bulgarien ans Schwarze Meer zu gelangen, haben die Beiden den Plan, vom Donaudelta nach Sueden zu fahren und dann weiter Richtung Albanien. Will sagen, es gibt einen Kreuzungspunkt. Ob der aber zeitlich zu koordinieren sein wird, wird sich zeigen. Wir wuerden uns alle freuen.

1 Kommentar:

Nils, Mike et leurs Vigoureux hat gesagt…

Hey Jorg, hey Tania,

Fisrt of all, we have not understood so much to the comments of your blog, we really have to learn German when we'll be back in Belgium.

Here we are finally in Brasov. Carpatian Mountains are wonderfull, we advise you our road for the next time.

What about you? We plan to be at the Bulgarian border within 2 weeks but you know we are not that punctual. So we'll see...

Is everything ok with you (handlebar of Jorg, knee of Tania...)?

It was a pleasure to be together on the road. We hope to see you later again.

All the best for the future,
Mike and Nils and the Vigoureux.